Arnold Werner
Interior-Konzept
Interview „Es soll eine Sichtbarkeit geschaffen werden, die sich wie ein grüner Faden durch das Gesamtkonzept zieht.“
1. Bitte stellen Sie die Kernideen für das Projekt kurz vor.
Den Kerngedanken des Konzeptes bildet der Anspruch, die bestehenden Qualitäten des Bestandsgebäudes aus den 90iger Jahren funktional, konzeptionell sowie energetisch für die nächsten 30 Jahre zu rüsten. Dabei bilden Nachhaltigkeit und optimalerweise energetische Selbstversorgung Schlüsselfaktoren des Konzepts. Es soll eine Sichtbarkeit geschaffen werden, sodass am Standort Neuperlach etwas Neues und Nachhaltiges zu wachsen beginnt. Als ob sich eine Rankpflanze in die orthogonale Bestandsstruktur eingenistet hätte, die diese Stück für Stück durchdringt und auf nachhaltige Weise ergänzt und unterstützt. Dieses Konzept zieht sich wie ein „grüner Faden“ durch das Gesamtkonzept.
2. In Ihrem Konzept für das aer ist Grün ein elementares Stilelement. Wieso?
Ausgehend vom oben genannten Kerngedanken der wachsenden Struktur, oder um noch einmal die Metapher der Rankpflanze zu bemühen, lag die Wahl von Holzelementen in Verbindung mit Begrünung sehr nahe, sodass sich der Nachhaltigkeitsgedanke auch konkret in der Material- und Ausstattungswahl wiederfindet. Dazu kommen die atmosphärischen und behaglichkeitsfördernden Eigenschaften von Bepflanzung im Innenbereich.
3. Wie setzen Sie Nachhaltigkeitsaspekte in Ihren Konzepten um?
Konstruktiv über die Verwendung von beispielsweise Blaubuche und heimischen Hölzern wie Douglasie aus dem Schwarzwald, energetisch über den Vorschlag von Photovoltaik, ausstattungstechnisch über den Einsatz von recycelten Möbeln, z. B. aus Kunststoffabfällen oder alten Fischernetzen. Auch der Selbstversorgungsgedanke beispielsweise über Indoor-Farming für Salate oder Gemüse, die dann in der hauseigenen Gastronomie Verwendung finden, soll das Konzept unterstreichen.