#facesof­n­eu­perlach: Robert Posselt

#facesof­n­eu­perlach: Robert Posselt 3200 3200 Michael Guggenbichler

Robert Posselt

Graffiti Künstler und Urban Artist

#facesof­n­eu­perlach Hier im Blog sowie auf Instagram möchten wir Euch nach und nach einige Gesichter aus Neuperlach vorstellen. Im ersten Teil treffen wir auf Neuper­lacher Künstler.

Robert ist der dritte Künstler unserer Serie #facesof­n­eu­perlach, #aertrifft­kunst.

Robert auf dem Dach

Robert Posselt, Jahrgang 1983, geboren in Berlin und seit 10 Jahren in Neuperlach, ist studierter Psychologe und Psycho­the­rapeut. Er arbeitet sehr gerne in seinem primären Beruf, ist aber nebenher noch leiden­schaft­licher Graffiti Künstler und Urban Artist. Mit dem Münchner Kunst­kol­lektiv „Der Blaue Vogel“ malt Robert nicht nur in Neuperlach – in ganz Deutschland und auch inter­na­tional sind die Jungs unterwegs, um neue Kunst­pro­jekte anzugehen. Auch das Kunst­projekt am Bauzaun des aer wurde gemeinsam mit Robert umgesetzt. Viele verschiedene Künstler trafen sich im Sommer 2021 am Neuper­lacher Bauzaun an der Fritz-Schäffer-Straße, um die braunen Platten schön und bunt zu gestalten. Nur das Motto wurde von Hines vorge­geben: Stadt der Zukunft und Nachhal­tigkeit. Die Aktion wurde ein voller Erfolg. Seither erstrahlt der Bauzaun in aufein­ander abgestimmten Farben und ist ein Hingucker für Alt und Jung.
Robert sprüht seit ca. 22 Jahren und startete bereits in der Grund­schule mit dem Zeichnen. Er lässt sich beim künst­le­ri­schen Arbeiten sehr gerne von elektro­ni­scher Musik begleiten und außerdem - short facts - hält Robert sich gerne in Kirchen auf, klettert gerne, liebt Comics und hat früher in einem großen Kunst­auk­ti­onshaus gearbeitet.“

Wir freuen uns sehr, dass wir mit Robert einen Vormittag am aer verbringen durften, am Boden und auf dem Dach ? Lest mal rein, was Robert zu Neuperlach und zu seiner Kunst erzählt hat!

Robert auf dem Dach

Robert Posselt, Jahrgang 1983, geboren in Berlin und seit 10 Jahren in Neuperlach, ist studierter Psychologe und Psycho­the­rapeut. Er arbeitet sehr gerne in seinem primären Beruf, ist aber nebenher noch leiden­schaft­licher Graffiti Künstler und Urban Artist. Mit dem Münchner Kunst­kol­lektiv „Der Blaue Vogel“ malt Robert nicht nur in Neuperlach – in ganz Deutschland und auch inter­na­tional sind die Jungs unterwegs, um neue Kunst­pro­jekte anzugehen. Auch das Kunst­projekt am Bauzaun des aer wurde gemeinsam mit Robert umgesetzt. Viele verschiedene Künstler trafen sich im Sommer 2021 am Neuper­lacher Bauzaun an der Fritz-Schäffer-Straße, um die braunen Platten schön und bunt zu gestalten. Nur das Motto wurde von Hines vorge­geben: Stadt der Zukunft und Nachhal­tigkeit. Die Aktion wurde ein voller Erfolg. Seither erstrahlt der Bauzaun in aufein­ander abgestimmten Farben und ist ein Hingucker für Alt und Jung.
Robert sprüht seit ca. 22 Jahren und startete bereits in der Grund­schule mit dem Zeichnen. Er lässt sich beim künst­le­ri­schen Arbeiten sehr gerne von elektro­ni­scher Musik begleiten und außerdem - short facts - hält Robert sich gerne in Kirchen auf, klettert gerne, liebt Comics und hat früher in einem großen Kunst­auk­ti­onshaus gearbeitet.“

Wir freuen uns sehr, dass wir mit Robert einen Vormittag am aer verbringen durften, am Boden und auf dem Dach ? Lest mal rein, was Robert zu Neuperlach und zu seiner Kunst erzählt hat!

1. Warum passt Deine Kunst so gut nach Neuperlach?

Neuperlach ist sehr vielseitig, man hat viel Grün und viel Natur – natürlich auch bebaut. Ich mache viele verschiedene Sachen. Ich mache Figür­liches, Abstraktes, Graffiti – auch mit verschie­densten Techniken, so dass es zusam­men­passt. Zusätzlich ist Neuperlach ein sehr urbaner Stadtteil. Und was ich mache, kann man unter dem Begriff „Urbane Kunst“ zusam­men­fassen. Das verbindet mich schon sehr mit Neuperlach. Hier ist ein urbanes Flair. Große Gebäude, viele Wohnblöcke und das passt sehr gut zu meiner Kunst.

2. Wo siehst Du Neuper­lachs größtes Potenzial?

Ich sehe das größte Potential in den vielen, vielen Menschen, die hier zusammen sind. Die hier aber gar nicht dazu angehalten oder motiviert oder inspi­riert werden, was zusammen zu machen. Die Leute wohnen hier und fahren, wenn sie z. B. eine Ausstellung sehen wollen, in die „Stadt“. Oder wenn sie ein Konzert erleben wollen, dann fahren sie in die „Stadt“. Dabei sind wir ja eigentlich „in der Stadt“. Da würde ich gerne mit meiner Kunst ansetzen. Und ich sehe auch andere, die dort ansetzen, wie z. B. Kulturbunt oder das Shaere, der Bauzaun am aer. Das sind Dinge, an denen Leute aus Neuperlach motiviert werden, etwas zusammen zu machen. Weil sie dort künst­le­risch aktiv wurden und weil sie sehen: „Oh hier passiert ja was, das ist ja krass.“ Es passiert etwas Visuelles. Sie sehen, dass sich der Stadtteil verändert. Da liegt großes Potential, das noch lange nicht ausge­schöpft ist! In Neuperlach leben etwa 55.000 Menschen, Großstadt-Flair. Da kann man viel draus machen!

Neuper­lacher Zoo
Robert an seinem Lieblingsplatz

3. Was macht Deinen Lieblingsort in Neuperlach (für Robert ist es ganz Neuperlach) zu einem beson­deren Ort für Dich? Was inspi­riert Dich in Neuperlach für Deine Kunst?

Ich habe das Dach des aer gewählt, da man von hier aus ganz Neuperlach sehen kann. So ist es auch! Ich finde ganz Neuperlach toll. Das ist mein Lieblingsort. Ich bin gerne hier. Ich wohne gerne hier. Ich finde es schön und hatte viele schöne Momente, ich habe hier viel erlebt. Deswegen dieser Ort mit Überblick über ganz Neuperlach. Ganz Neuperlach ist meine Inspi­ration. Ich habe natürlich viel Inspi­ration auch aus der Zeit vor Neuperlach, bevor ich hierher­ge­zogen bin. Wobei man sagen muss, dass ich aus einem sehr urbanen Kontext komme. Ich komme aus einem sehr großen Wohngebiet in Cottbus, das schon sehr viel Ähnlichkeit mit Neuperlach hat. Vielleich fühle ich mich deswegen auch so wohl hier. Das war damals meine Inspi­ration, aktiv zu werden. Solche Stadt­teile geben einem ein gewisses Maß an Anony­mität und Sicherheit, aktiv etwas zu machen, also sein Umfeld aktiv mitzu­ge­stalten. Gleich­zeitig gibt es hier extrem viel Raum, sehr viel Fläche. Diese ganzen riesigen Flächen regen mich immer sofort dazu an, etwas machen zu wollen. Dieses Stadt­viertel bietet mir daher unheimlich viel Inspi­ration, jeden Tag.

4. Wenn Du über das Image von Neuperlach nachdenkst, woran denkst Du? Wenn negativ – hättest Du Vorschläge, wie man dies ändern kann?

Ich mag diese Vielsei­tigkeit. Das ist sehr positiv. Neuperlach ist aber auch rough, der Wohnring, die Fassade sieht sehr mitge­nommen aus. Neuperlach hat auch etwas erlebt. Das hat etwas Negatives, da es viele Menschen erstmal abstößt. Wenn jemand in der Innen­stadt wohnt und eine Wohnung sucht, hat er eine große Hürde, nach Neuperlach zu ziehen. Was ich überhaupt nicht verstehen kann. Aber sie sind auf jeden Fall da, die Vorur­teile. Für mich hat Neuperlach etwas Charmantes. Vielleicht weil ich aus Berlin komme, ich kenne das roughe, die Berliner Schnauze. Ich mag das! Das ist ehrlich und authen­tisch. Es muss nicht alles clean und glatt sein. Meiner Meinung nach sollten sich die Menschen nicht zu sehr vom Image abschrecken lassen. Erstmal reinschauen. Neuperlach auf sich wirken lassen und dann kann man immer noch entscheiden, wie es wirklich für einen ist!

Roberts Werkzeug
bei der Arbeit am Neuper­lacher Zoo
Robert und seine Kunst im Buch
Roberts Werkzeug
bei der Arbeit am Neuper­lacher Zoo
Robert und seine Kunst im Buch

5. Wenn Du Neuperlach in drei Worten beschreiben müsstest, welche wären es?

Rough,
Labyrinth, denn durch diese Ringstruktur finden sich erstmal viele Menschen gar nicht zurecht in Neuperlach. Es sieht alles gleich aus, sie wissen nicht, wo sie sind. Hier könnte man viel machen. Zum Beispiel die zahlreichen Neuper­lacher Brücken farblich gestalten. Das würde einen Wieder­erken­nungswert geben, so ist es ja auch bei Urban Art. Wenn ich in einer neuen Stadt bin, orien­tiere ich mich immer an Graffiti. Aber erstmal ist Neuperlach ein Labyrinth, auf jeden Fall!
Groß, es ist schon sehr groß. Wenn man durch Neuperlach läuft, hat man eine Weile zu tun. Ich bin hier auch schon überall gewesen, ich gehe hier sehr gerne spazieren. Es gibt grüne und weite Flächen. Auch hier direkt an der Ständ­ler­straße. Ein Gegensatz irgendwie - man hat so weite Flächen und dann wiederum ist alles auch sehr bebaut. Häuser­schluchten könnte man ja schon fast sagen.

Robert an seinem Graffiti beim aer

5. Wenn Du Neuperlach in drei Worten beschreiben müsstest, welche wären es?

Rough,
Labyrinth, denn durch diese Ringstruktur finden sich erstmal viele Menschen gar nicht zurecht in Neuperlach. Es sieht alles gleich aus, sie wissen nicht, wo sie sind. Hier könnte man viel machen. Zum Beispiel die zahlreichen Neuper­lacher Brücken farblich gestalten. Das würde einen Wieder­erken­nungswert geben, so ist es ja auch bei Urban Art. Wenn ich in einer neuen Stadt bin, orien­tiere ich mich immer an Graffiti. Aber erstmal ist Neuperlach ein Labyrinth, auf jeden Fall!
Groß, es ist schon sehr groß. Wenn man durch Neuperlach läuft, hat man eine Weile zu tun. Ich bin hier auch schon überall gewesen, ich gehe hier sehr gerne spazieren. Es gibt grüne und weite Flächen. Auch hier direkt an der Ständ­ler­straße. Ein Gegensatz irgendwie - man hat so weite Flächen und dann wiederum ist alles auch sehr bebaut. Häuser­schluchten könnte man ja schon fast sagen.

Robert an seinem Graffiti beim aer
Robert in seinem Atelier

6. Wenn Neuperlach ein Tier wäre, dann wäre es ein/e …

Mein erster Eindruck war, dass Neuperlach kein Tier ist, sondern ein ganzer Zoo. Wir haben damals im Quidde Zentrum den #neuper­lachzoo auf die Beine gestellt. Das Zentrum war leer, wir konnten es gestalten. Wir sagten: Wir machen jetzt hier einen Zoo auf. Wir haben an die Wände blaue Tiere gemalt. Wir sind „Der Blaue Vogel“, daher blaue Tiere. Das hat irgendwie Neuperlach auch verkörpert. Viele Neuper­lacher sind gekommen und haben Fotos gemacht und waren total begeistert. Aber wenn ich mich festlegen müsste, dann wäre es wahrscheinlich ein Nashorn. Hier gibt es viele Hörner – durch die hohen Gebäude. Und Neuperlach hat ein dickes Fell. Neuperlach hat einen Panzer. Und das passt für mich sehr gut. Jemand aus Haidhausen nimmt Neuperlach sehr rough wahr und da passt das Nashorn für mich eigentlich sehr gut! Aber ein Nashorn hat auch Power - sehr viel Power! Es sieht behäbig aus, aber diese Tiere können ganz schön schnell werden. Wenn man dieser Power etwas mehr Raum geben würde, kanali­sieren würde, hätte das sicherlich viel Potential.

Robert in seinem Atelier

6. Wenn Neuperlach ein Tier wäre, dann wäre es ein/e …

Mein erster Eindruck war, dass Neuperlach kein Tier ist, sondern ein ganzer Zoo. Wir haben damals im Quidde Zentrum den #neuper­lachzoo auf die Beine gestellt. Das Zentrum war leer, wir konnten es gestalten. Wir sagten: Wir machen jetzt hier einen Zoo auf. Wir haben an die Wände blaue Tiere gemalt. Wir sind „Der Blaue Vogel“, daher blaue Tiere. Das hat irgendwie Neuperlach auch verkörpert. Viele Neuper­lacher sind gekommen und haben Fotos gemacht und waren total begeistert. Aber wenn ich mich festlegen müsste, dann wäre es wahrscheinlich ein Nashorn. Hier gibt es viele Hörner – durch die hohen Gebäude. Und Neuperlach hat ein dickes Fell. Neuperlach hat einen Panzer. Und das passt für mich sehr gut. Jemand aus Haidhausen nimmt Neuperlach sehr rough wahr und da passt das Nashorn für mich eigentlich sehr gut! Aber ein Nashorn hat auch Power - sehr viel Power! Es sieht behäbig aus, aber diese Tiere können ganz schön schnell werden. Wenn man dieser Power etwas mehr Raum geben würde, kanali­sieren würde, hätte das sicherlich viel Potential.

Die Fotos hat übrigens der talen­tierte Fotograf Florian Paulus gemacht.
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