Birgit Kober
#facesofneuperlach
#facesofneuperlach: Hier im Blog sowie auf Instagram möchten wir Euch nach und nach einige Gesichter aus Neuperlach vorstellen. In diesem Teil treffen wir uns mit Neuperlacher Powerfrauen!
Birgit Kober ist eine der wunderbaren Frauen, mit denen wir uns im Rahmen unserer Serie #facesofneuperlach austauschen durften. Aber lest selbst!
Vielen Dank Birgit für das spannende Interview!
Birgit Kober wurde 1972 im Münchner Stadtteil Laim geboren. Nach ihrem Abitur in Essen studierte sie Pädagogik. Zurück nach München kam Birgit für die Pflege ihrer kranken Mutter. Doch dann war sie plötzlich selbst auf den Rollstuhl angewiesen. In Folge eines Behandlungsfehlers während eines Krankenhausaufenthaltes konnte Birgit nicht mehr eigenständig laufen. Birgit zog zurück in die elterliche Wohnung und kam im Jahr 2008 über das Job-Center nach Neuperlach.
Schon als Kind machte Birgit Speerwurf sowie Fünf- und Siebenkampf. Der Sport half Birgit immer, sich besser zu fühlen. Sie kam sogar ins Deutsche Nationalteam und kämpfte sich zunächst ohne jegliche Förderung durch. Erst nach ihren ersten Erfolgen wurde sie auch finanziell unterstützt. Über viele Jahre hat ihr der Sport große Freude bereitet, sie angespornt besser zu werden und jegliche Hürden zu meistern. Birgit reiste zu den Paralympics nach London, Rio, Los Angeles und gewann insgesamt 14 Goldmedaillen in Folge im Kugelstoßen. Ihre zweite Goldmedaille, die sie in London gewann, widmete sie ihrem damaligen Trainer. Nach eigenen Angaben verdankt sie es ihm, dass sie heute wieder eigenständig laufen kann.
All ihre Erfolge zeigen, dass Birgit eine starke Frau ist, die sich von Rückschlägen niemals hat unterkriegen lassen. Sympathisch und offen erzählt sie uns mehr von sich, lässt uns teilhaben an ihrem aufregenden Leben und den sportlichen Erfolgen. Wir haben uns mit Birgit im shaere getroffen und ihr auch ein paar Fragen zum Stadtteil Neuperlach gestellt. Zudem sind wir gemeinsam zu ihrem Lieblingsplatz in Neuperlach gegangen.
Birgit Kober wurde 1972 im Münchner Stadtteil Laim geboren. Nach ihrem Abitur in Essen studierte sie Pädagogik. Zurück nach München kam Birgit für die Pflege ihrer kranken Mutter. Doch dann war sie plötzlich selbst auf den Rollstuhl angewiesen. In Folge eines Behandlungsfehlers während eines Krankenhausaufenthaltes konnte Birgit nicht mehr eigenständig laufen. Birgit zog zurück in die elterliche Wohnung und kam im Jahr 2008 über das Job-Center nach Neuperlach.
Schon als Kind machte Birgit Speerwurf sowie Fünf- und Siebenkampf. Der Sport half Birgit immer, sich besser zu fühlen. Sie kam sogar ins Deutsche Nationalteam und kämpfte sich zunächst ohne jegliche Förderung durch. Erst nach ihren ersten Erfolgen wurde sie auch finanziell unterstützt. Über viele Jahre hat ihr der Sport große Freude bereitet, sie angespornt besser zu werden und jegliche Hürden zu meistern. Birgit reiste zu den Paralympics nach London, Rio, Los Angeles und gewann insgesamt 14 Goldmedaillen in Folge im Kugelstoßen. Ihre zweite Goldmedaille, die sie in London gewann, widmete sie ihrem damaligen Trainer. Nach eigenen Angaben verdankt sie es ihm, dass sie heute wieder eigenständig laufen kann.
All ihre Erfolge zeigen, dass Birgit eine starke Frau ist, die sich von Rückschlägen niemals hat unterkriegen lassen. Sympathisch und offen erzählt sie uns mehr von sich, lässt uns teilhaben an ihrem aufregenden Leben und den sportlichen Erfolgen. Wir haben uns mit Birgit im shaere getroffen und ihr auch ein paar Fragen zum Stadtteil Neuperlach gestellt. Zudem sind wir gemeinsam zu ihrem Lieblingsplatz in Neuperlach gegangen.
1. Was verbindet Dich mit Neuperlach?
Mit Neuperlach verbindet mich, dass ich im Jahr 2008 in diesen Stadtteil gezogen bin. Davor habe ich in Laim gewohnt, wo ich aufgewachsen bin. Ich bin hierhergezogen, weil dieser Stadtteil in meinen Augen sehr behindertenfreundlich ist. Behindertenfreundlicher als viele andere Stadtteile in München. Die Hochhäuser haben Aufzüge, die Eingänge sind meistens ebenerdig und die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz ist sehr gut – deswegen habe ich hier eine bessere und auch preiswerte Wohnung gefunden. Ich habe mich hier spontan sehr wohl gefühlt. Ich hatte nicht gedacht, dass ich mich in Neuperlach so gut eingliedern kann. Neuperlach hat nun nicht gerade den besten Ruf, aber dieses Vorurteil kann ich nicht bestätigen. Das Gefühl war sofort weg!
Neuperlach hat für mich auch mit Bezug auf meinen Lieblingsplatz hier eine besondere Bedeutung. Es ist sehr offen, es gibt hier noch Flächen, zu denen man einfach hingehen und sagen kann, ich pack mal den Speer und die Kugeln aus. Hier gibt es Bezirkssportanlagen, auf die ich gehen konnte, wenn ich aus gesundheitlichen Gründen nicht trainieren konnte. Das hat es für mich immer sehr angenehm und einfach gemacht.
2. Was macht Neuperlach für Dich so besonders?
Ich wohne in einem 17-stöckigen Hochhaus und es sind immer fünf Wohneinheiten pro Stockwerk. Hier leben sehr vielfältige Menschen. Ich habe spontan viele Kontakte geknüpft, wir haben auch ein Hausfest. Bei diesen Festen kann man super Kontakte knüpfen. Es hat sich eine Art Geborgenheitsgefühl in diesem Hochhaus eingestellt. Fast wie ein Bienenstock. Die Nachbarn sind zudem sehr hilfsbereit. Zum Beispiel als es damals darum ging, auf meine Katzen aufzupassen, wenn ich auf Wettkämpfe fahren musste, oder mal krank war. Und im Umkehrschluss habe ich dem Nachbarsjungen mal bei den Hausaufgaben geholfen. Oder wir treffen uns spontan auf einen Kaffee, auf dem Gang für ein Schwätzchen, feiern Weihnachten oder Geburtstage zusammen. Es ist einfach sehr, sehr schön.
Wenn man zum Einkaufen geht, wird man von den hier lebenden Menschen gefragt, wann der nächste Wettkampf ansteht. Jugendliche sagen auf einmal: „Ich kenne Dich! Du bist die, die gewonnen hat. Lass mal zusammen einen trinken.“ Als wir 2020 für die Paralympischen Spiele in Tokio nominiert waren, wurden wir vom obersten Verband gefragt, wo wir geboren wurden bzw. wohnhaft sind. Ich habe darauf bestanden, dass auf den Plakaten, die mich gezeigt hätten und die z. B. auf den Litfaßsäulen ausgehängt werden, nicht „München, Tokio, München“ steht, sondern „München, Tokio, Neuperlach“. So wäre Neuperlach in den Fokus gerückt, nur leider konnte ich schlussendlich nicht teilnehmen, weil ich krank war.
3. Wo siehst Du Neuperlachs größtes Potenzial?
Hier fallen mir zwei Punkte ein. In meinem Haus sind viele Menschen eingezogen, auch aus anderen Ländern wie z. B. Indien. Dieser Stadtteil bietet sehr viel Raum für Menschen. Hier kann man sehr schnell eine neue Sprache lernen und unsere Gesellschaft hier in Neuperlach komplementieren. Ich habe gehört, dass über 50 Nationen in Neuperlach leben. Wir lernen miteinander zu leben und nicht gegeneinander. Das ist auch etwas, was Kinder in den Sportvereinen, Schulen und Kindergärten lernen sollten. Das wünsche ich mir. Und ich finde, das ist das Potential dieses Stadtteils. Man könnte diese vielfältige Gemeinschaft sehr gut nutzen. Oftmals scheitert es doch an kulturellen Hintergründen. Das ist schade. Hier müsste man mehr Aufklärungsarbeit leisten, mehr reden, mehr Möglichkeiten schaffen für das weitere Zusammenwachsen. Es ist schon geschehen, aber es ist noch viel Luft nach oben. Ich habe diesen Stadtteil schon immer als sehr schön empfunden, seit ich hier bin. Vielleicht sehe ich die schlechten Ecken gar nicht. Die sind sicher da, aber ich sehe sie gar nicht so.
4. Wenn Du über das Image von Neuperlach nachdenkst, woran denkst Du? Wenn negativ – hättest Du Vorschläge, wie man dies ändern kann?
Ich habe den Polizeibericht gegoogelt. Die Polizei sagt klar, dass die Straftaten zurückgegangen sind, also dass Neuperlach recht gut dasteht. Ein paar Vorschläge, um das Image aufzupolieren hätte ich auch. Zum Beispiel eine Schnitzeljagd, um die Leute aus anderen Stadtteilen mit Neuperlach vertraut zu machen. Neuperlach ist ein großer Stadtteil mit vielen Einwohnern. Ich finde es schön, wenn man stolz sein würde auf seinen Stadtteil und damit „protzen“ würde. ICH BIN AUS NEUPERLACH und stolz darauf. Wir müssten T-Shirts mit der Aufschrift drucken!
5. Wenn Du Neuperlach in drei Worten beschreiben müsstest, welche wären es?
Vielfalt, Bodenständigkeit, Zusammenhalt
6. Was ist Dein Lieblingsort in Neuperlach?
Es gibt eine große Wiese bei der Rentenversicherungsanstalt, das ist mein Lieblingsort. Ich konnte am Anfang noch nicht so oft in den Olympiastützpunkt und hatte auch noch nicht die Befugnis für die Bezirkssportanlage, in der ich werfen konnte. Dann habe ich diese große Wiese entdeckt mit einem hohen Hügel. Es kam einmal die Polizei und stellte sich hinter mich. Sie hatten aber nur zugeschaut und ich durfte weitermachen. Sie waren einfach interessiert. Das war toll!
5. Wenn Du Neuperlach in drei Worten beschreiben müsstest, welche wären es?
Vielfalt, Bodenständigkeit, Zusammenhalt
6. Was ist Dein Lieblingsort in Neuperlach?
Es gibt eine große Wiese bei der Rentenversicherungsanstalt, das ist mein Lieblingsort. Ich konnte am Anfang noch nicht so oft in den Olympiastützpunkt und hatte auch noch nicht die Befugnis für die Bezirkssportanlage, in der ich werfen konnte. Dann habe ich diese große Wiese entdeckt mit einem hohen Hügel. Es kam einmal die Polizei und stellte sich hinter mich. Sie hatten aber nur zugeschaut und ich durfte weitermachen. Sie waren einfach interessiert. Das war toll!
7. Wenn Du an ein Neuperlach im Jahr 2035 denkst, wie stellst Du Dir den Stadtteil vor?
Ich denke ziemlich zugebaut. Es wird kaum mehr ein freies Wiesenstück geben. Im Zuge der Gesetzesvorlagen (E-Autos) wird es sicher viele Aufladestationen geben. Auch wenn ich kein Auto habe, mache ich mir tatsächlich viele Gedanken darüber, wie das alles umsetzbar sein soll. Ich frage mich, ob Geschäfte und Büros weiter verschwinden und wie diese Bürogebäude dann genutzt werden. Arztpraxen, Fitnessstudios, Hotels? Aber es wird schwierig, diese großen Bürogebäude zu behalten. Ich bin neugierig, wie diese Gebäude umgewandelt werden und wie das machbar ist. Ich habe viele Ideen, die für jeden in Neuperlach etwas Gutes bringen. Kleinunternehmer, die dringend Platz brauchen, Krankengymnasten, Physiotherapeuten. Mein Wunsch ist, leere Gebäude mehr mit Leben zu füllen. So wie es hier mit dem shaere passiert ist. Ich möchte nicht, dass Neuperlach eine Geisterstadt wird. Neuperlach soll eine gute Infrastruktur behalten.
7. Wenn Du an ein Neuperlach im Jahr 2035 denkst, wie stellst Du Dir den Stadtteil vor?
Ich denke ziemlich zugebaut. Es wird kaum mehr ein freies Wiesenstück geben. Im Zuge der Gesetzesvorlagen (E-Autos) wird es sicher viele Aufladestationen geben. Auch wenn ich kein Auto habe, mache ich mir tatsächlich viele Gedanken darüber, wie das alles umsetzbar sein soll. Ich frage mich, ob Geschäfte und Büros weiter verschwinden und wie diese Bürogebäude dann genutzt werden. Arztpraxen, Fitnessstudios, Hotels? Aber es wird schwierig, diese großen Bürogebäude zu behalten. Ich bin neugierig, wie diese Gebäude umgewandelt werden und wie das machbar ist. Ich habe viele Ideen, die für jeden in Neuperlach etwas Gutes bringen. Kleinunternehmer, die dringend Platz brauchen, Krankengymnasten, Physiotherapeuten. Mein Wunsch ist, leere Gebäude mehr mit Leben zu füllen. So wie es hier mit dem shaere passiert ist. Ich möchte nicht, dass Neuperlach eine Geisterstadt wird. Neuperlach soll eine gute Infrastruktur behalten.
8. Wenn Neuperlach ein Tier wäre, dann wäre es ein/e … (inklusive kurzer Erklärung)
Chamäleon! Es ist im Wandel und es passt sich an. Es blüht auf und bekommt viele schöne Farben. Es kann aber auch in tristere Farben versinken.
9. Was kommt Dir in den Kopf, wenn Du an das Projekt shaere denkst?
Es ist ein phänomenales Projekt, das jeder Einzelne und alle Ideen willkommen sind. Aus dieser Ideenrettungskampagne ist ein kleiner Campus entstanden. Das shaere bietet Vielfalt und Erweiterungsmöglichkeiten in einem Baukastensystem. Es wäre schön, wenn es sich noch weiter ausbreitet.
10. Welche Potentiale siehst Du im shaere?
Dass sich das Baukastensystem über Neuperlach hinweg ausbreitet und die Menschen es auch nutzen. Man kann hier auch seinen Lebenslauf überbrücken. Wenn man eine Lücke hat, kann man ein eigenes Projekt entwerfen. Kommt ins shaere und realisiert die Idee! Damit kann man dem Arbeitsamt sagen, dass man nicht untätig war, dass man etwas gemacht während der Arbeitslosigkeit. Ich habe etwas gemacht das mich weiterbringt und inzwischen habe ich mich beworben! Das ist eine große Chance, die das shaere bietet.
Die Fotos hat übrigens der talentierte Fotograf Florian Paulus gemacht.
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