#facesof­n­eu­perlach: Birgit Kober

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Birgit Kober

#facesof­n­eu­perlach

#facesof­n­eu­perlach: Hier im Blog sowie auf Instagram möchten wir Euch nach und nach einige Gesichter aus Neuperlach vorstellen. In diesem Teil treffen wir uns mit Neuper­lacher Powerfrauen!

Birgit Kober
Birgit Kober

1. Was verbindet Dich mit Neuperlach?

Mit Neuperlach verbindet mich, dass ich im Jahr 2008 in diesen Stadtteil gezogen bin. Davor habe ich in Laim gewohnt, wo ich aufge­wachsen bin. Ich bin hierher­ge­zogen, weil dieser Stadtteil in meinen Augen sehr behin­der­ten­freundlich ist. Behin­der­ten­freund­licher als viele andere Stadt­teile in München. Die Hochhäuser haben Aufzüge, die Eingänge sind meistens ebenerdig und die Anbindung an das öffent­liche Verkehrsnetz ist sehr gut – deswegen habe ich hier eine bessere und auch preis­werte Wohnung gefunden. Ich habe mich hier spontan sehr wohl gefühlt. Ich hatte nicht gedacht, dass ich mich in Neuperlach so gut eingliedern kann. Neuperlach hat nun nicht gerade den besten Ruf, aber dieses Vorurteil kann ich nicht bestä­tigen. Das Gefühl war sofort weg!

Neuperlach hat für mich auch mit Bezug auf meinen Lieblings­platz hier eine besondere Bedeutung. Es ist sehr offen, es gibt hier noch Flächen, zu denen man einfach hingehen und sagen kann, ich pack mal den Speer und die Kugeln aus. Hier gibt es Bezirks­sport­an­lagen, auf die ich gehen konnte, wenn ich aus gesund­heit­lichen Gründen nicht trainieren konnte. Das hat es für mich immer sehr angenehm und einfach gemacht.

2. Was macht Neuperlach für Dich so besonders?

Ich wohne in einem 17-stöckigen Hochhaus und es sind immer fünf Wohnein­heiten pro Stockwerk. Hier leben sehr vielfältige Menschen. Ich habe spontan viele Kontakte geknüpft, wir haben auch ein Hausfest. Bei diesen Festen kann man super Kontakte knüpfen. Es hat sich eine Art Gebor­gen­heits­gefühl in diesem Hochhaus einge­stellt. Fast wie ein Bienen­stock. Die Nachbarn sind zudem sehr hilfs­bereit. Zum Beispiel als es damals darum ging, auf meine Katzen aufzu­passen, wenn ich auf Wettkämpfe fahren musste, oder mal krank war. Und im Umkehr­schluss habe ich dem Nachbars­jungen mal bei den Hausauf­gaben geholfen. Oder wir treffen uns spontan auf einen Kaffee, auf dem Gang für ein Schwätzchen, feiern Weihnachten oder Geburtstage zusammen. Es ist einfach sehr, sehr schön.

Wenn man zum Einkaufen geht, wird man von den hier lebenden Menschen gefragt, wann der nächste Wettkampf ansteht. Jugend­liche sagen auf einmal: „Ich kenne Dich! Du bist die, die gewonnen hat. Lass mal zusammen einen trinken.“ Als wir 2020 für die Paralym­pi­schen Spiele in Tokio nominiert waren, wurden wir vom obersten Verband gefragt, wo wir geboren wurden bzw. wohnhaft sind. Ich habe darauf bestanden, dass auf den Plakaten, die mich gezeigt hätten und die z. B. auf den Litfaß­säulen ausge­hängt werden, nicht „München, Tokio, München“ steht, sondern „München, Tokio, Neuperlach“. So wäre Neuperlach in den Fokus gerückt, nur leider konnte ich schluss­endlich nicht teilnehmen, weil ich krank war.

3. Wo siehst Du Neuper­lachs größtes Potenzial?

Hier fallen mir zwei Punkte ein. In meinem Haus sind viele Menschen einge­zogen, auch aus anderen Ländern wie z. B. Indien. Dieser Stadtteil bietet sehr viel Raum für Menschen. Hier kann man sehr schnell eine neue Sprache lernen und unsere Gesell­schaft hier in Neuperlach komple­men­tieren. Ich habe gehört, dass über 50 Nationen in Neuperlach leben. Wir lernen mitein­ander zu leben und nicht gegen­ein­ander. Das ist auch etwas, was Kinder in den Sport­ver­einen, Schulen und Kinder­gärten lernen sollten. Das wünsche ich mir. Und ich finde, das ist das Potential dieses Stadt­teils. Man könnte diese vielfältige Gemein­schaft sehr gut nutzen. Oftmals scheitert es doch an kultu­rellen Hinter­gründen. Das ist schade. Hier müsste man mehr Aufklä­rungs­arbeit leisten, mehr reden, mehr Möglich­keiten schaffen für das weitere Zusam­men­wachsen. Es ist schon geschehen, aber es ist noch viel Luft nach oben. Ich habe diesen Stadtteil schon immer als sehr schön empfunden, seit ich hier bin. Vielleicht sehe ich die schlechten Ecken gar nicht. Die sind sicher da, aber ich sehe sie gar nicht so.

4. Wenn Du über das Image von Neuperlach nachdenkst, woran denkst Du? Wenn negativ – hättest Du Vorschläge, wie man dies ändern kann?

Ich habe den Polizei­be­richt gegoogelt. Die Polizei sagt klar, dass die Straf­taten zurück­ge­gangen sind, also dass Neuperlach recht gut dasteht. Ein paar Vorschläge, um das Image aufzu­po­lieren hätte ich auch. Zum Beispiel eine Schnit­zeljagd, um die Leute aus anderen Stadt­teilen mit Neuperlach vertraut zu machen. Neuperlach ist ein großer Stadtteil mit vielen Einwohnern. Ich finde es schön, wenn man stolz sein würde auf seinen Stadtteil und damit „protzen“ würde. ICH BIN AUS NEUPERLACH und stolz darauf. Wir müssten T-Shirts mit der Aufschrift drucken!

5. Wenn Du Neuperlach in drei Worten beschreiben müsstest, welche wären es?

Vielfalt, Boden­stän­digkeit, Zusammenhalt

6. Was ist Dein Lieblingsort in Neuperlach?

Es gibt eine große Wiese bei der Renten­ver­si­che­rungs­an­stalt, das ist mein Lieblingsort. Ich konnte am Anfang noch nicht so oft in den Olympia­stütz­punkt und hatte auch noch nicht die Befugnis für die Bezirks­sport­anlage, in der ich werfen konnte. Dann habe ich diese große Wiese entdeckt mit einem hohen Hügel. Es kam einmal die Polizei und stellte sich hinter mich. Sie hatten aber nur zugeschaut und ich durfte weiter­machen. Sie waren einfach inter­es­siert. Das war toll!

5. Wenn Du Neuperlach in drei Worten beschreiben müsstest, welche wären es?

Vielfalt, Boden­stän­digkeit, Zusammenhalt

6. Was ist Dein Lieblingsort in Neuperlach?

Es gibt eine große Wiese bei der Renten­ver­si­che­rungs­an­stalt, das ist mein Lieblingsort. Ich konnte am Anfang noch nicht so oft in den Olympia­stütz­punkt und hatte auch noch nicht die Befugnis für die Bezirks­sport­anlage, in der ich werfen konnte. Dann habe ich diese große Wiese entdeckt mit einem hohen Hügel. Es kam einmal die Polizei und stellte sich hinter mich. Sie hatten aber nur zugeschaut und ich durfte weiter­machen. Sie waren einfach inter­es­siert. Das war toll!

7. Wenn Du an ein Neuperlach im Jahr 2035 denkst, wie stellst Du Dir den Stadtteil vor?

Ich denke ziemlich zugebaut. Es wird kaum mehr ein freies Wiesen­stück geben. Im Zuge der Geset­zes­vor­lagen (E-Autos) wird es sicher viele Aufla­de­sta­tionen geben. Auch wenn ich kein Auto habe, mache ich mir tatsächlich viele Gedanken darüber, wie das alles umsetzbar sein soll. Ich frage mich, ob Geschäfte und Büros weiter verschwinden und wie diese Büroge­bäude dann genutzt werden. Arztpraxen, Fitness­studios, Hotels? Aber es wird schwierig, diese großen Büroge­bäude zu behalten. Ich bin neugierig, wie diese Gebäude umgewandelt werden und wie das machbar ist. Ich habe viele Ideen, die für jeden in Neuperlach etwas Gutes bringen. Klein­un­ter­nehmer, die dringend Platz brauchen, Kranken­gym­nasten, Physio­the­ra­peuten. Mein Wunsch ist, leere Gebäude mehr mit Leben zu füllen. So wie es hier mit dem shaere passiert ist. Ich möchte nicht, dass Neuperlach eine Geister­stadt wird. Neuperlach soll eine gute Infra­struktur behalten.

7. Wenn Du an ein Neuperlach im Jahr 2035 denkst, wie stellst Du Dir den Stadtteil vor?

Ich denke ziemlich zugebaut. Es wird kaum mehr ein freies Wiesen­stück geben. Im Zuge der Geset­zes­vor­lagen (E-Autos) wird es sicher viele Aufla­de­sta­tionen geben. Auch wenn ich kein Auto habe, mache ich mir tatsächlich viele Gedanken darüber, wie das alles umsetzbar sein soll. Ich frage mich, ob Geschäfte und Büros weiter verschwinden und wie diese Büroge­bäude dann genutzt werden. Arztpraxen, Fitness­studios, Hotels? Aber es wird schwierig, diese großen Büroge­bäude zu behalten. Ich bin neugierig, wie diese Gebäude umgewandelt werden und wie das machbar ist. Ich habe viele Ideen, die für jeden in Neuperlach etwas Gutes bringen. Klein­un­ter­nehmer, die dringend Platz brauchen, Kranken­gym­nasten, Physio­the­ra­peuten. Mein Wunsch ist, leere Gebäude mehr mit Leben zu füllen. So wie es hier mit dem shaere passiert ist. Ich möchte nicht, dass Neuperlach eine Geister­stadt wird. Neuperlach soll eine gute Infra­struktur behalten.

8. Wenn Neuperlach ein Tier wäre, dann wäre es ein/e … (inklusive kurzer Erklärung)

Chamäleon! Es ist im Wandel und es passt sich an. Es blüht auf und bekommt viele schöne Farben. Es kann aber auch in tristere Farben versinken.

9. Was kommt Dir in den Kopf, wenn Du an das Projekt shaere denkst?

Es ist ein phäno­me­nales Projekt, das jeder Einzelne und alle Ideen willkommen sind. Aus dieser Ideen­ret­tungs­kam­pagne ist ein kleiner Campus entstanden. Das shaere bietet Vielfalt und Erwei­te­rungs­mög­lich­keiten in einem Baukas­ten­system. Es wäre schön, wenn es sich noch weiter ausbreitet.