#facesof­n­eu­perlach: Bahar Auer

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Bahar Auer

#facesof­n­eu­perlach

#facesof­n­eu­perlach: Hier im Blog sowie auf Instagram möchten wir Euch nach und nach einige Gesichter aus Neuperlach vorstellen. In diesem Teil treffen wir uns mit Neuper­lacher Powerfrauen!

Bahar Auer
Bahar Auer

1. Was verbindet Dich mit Neuperlach?

In erster Linie bin ich hier beruflich tätig. Mittler­weile fühle ich mich aber total zu Hause hier. Ich verbringe weit über die Hälfte meiner Zeit in diesem Stadtteil und fühle mich dazugehörig.

2. Was macht Neuperlach für Dich so besonders?

Die Vielfalt! Das Thema Vielfalt finde ich hier super spannend. Wenn man sich Neuperlach anschaut, sind es ganz viele verschiedene Kulturen und Natio­na­li­täten, die hier friedlich zusam­men­leben. Viele Menschen denken, dass das nicht funktio­nieren kann. Aber das beste Beispiel, dass es wirklich funktio­nieren kann, bietet besonders Neuperlach!

3. Wo siehst Du Neuper­lachs größtes Potenzial?

Man kann weit mehr aus Neuperlach machen. Als ich in Neuperlach angefangen habe, waren die Reaktionen der Menschen eher erstaunt. Vom Glockenbach nach Neuperlach, wie kann man da (in Neuperlach) Kunst & Kultur­arbeit machen. Aber: Kunst und Kultur liegt hier in Neuperlach auf der Straße! Man kann hier sehr viel machen. Neuperlach wurde oft als Schlaf­stadt gesehen, da es hier alles ziemlich konzen­triert war auf Konsumorte wie das Einkaufs­zentrum. Auch wegen der hohen Anzahl an Firmen verbinden viele Münchner:innen mit Neuperlach eine Schlaf­stadt und Bürostandort. Hier kommen die Leute nur hin, um zu schlafen oder zu arbeiten. Eigentlich bietet Neuperlach jedoch viel mehr, wenn man den Stadtteil nicht immer so -reduziert darstellen würde. In den vergan­genen vier bis fünf Jahren ist es besser geworden, da viele junge Menschen und Kreative mitkriegen, was hier passiert. Die Verän­derung liegt in erster Linie auch an den hohen Mieten im restlichen Stadt­gebiet von München. Mit der Anbindung durch die U-Bahn ist man zudem in zehn Minuten mitten in der Stadt und es ist hier noch verhält­nis­mäßig preiswert zu wohnen. So zieht es jetzt halt auch viele junge Menschen an. Es entwi­ckelt sich stetig etwas. Sicher haben auch wir mit dem Kulturhaus unseren Anteil daran.

Kunst und Kultur wollen wir mit dem Kulturbunt vor die Haustür der Menschen bringen. Wir haben z.B. den Kultur­truck HoodMove16 und verschiedene Veran­stal­tungen außerhalb unseres Kultur­hauses. Unser Fokus beim Kulturbunt liegt unter anderem auch bei der Jugend und jungen Erwach­senen. Da ist z.B. Hip-Hop und Street Art angesagt. Durch die Historie kommen langsam auch viele Größen der Szene aus Neuperlach. Auffallend ist auch, dass Sozialarbeiter:innen unter­ein­ander sehr gut mitein­ander arbeiten und vernetzt sind, das macht Neuperlach wirklich aus. Besonders in so einem Stadtteil muss man auf die Bedürf­nisse der Menschen vor Ort eingehen. Wir können die Menschen wieder auffangen und kultu­relle Projekte umsetzen, wie z. B. unsere Bloc Party, die als Corona-Maßnahme entstanden ist. Die Jungendarbeiter:innen hatten sich damals Sorgen gemacht um die jungen Menschen, die während der Coronazeit vernach­lässigt wurden. Die Idee war, dass wir ein dreitä­giges Festival planen, bei dem junge Menschen tanzen, Musik machen und sich bewegen können. Und das ist uns gelungen. Wir feiern das Festival nun jedes Jahr.

4. Wenn Du über das Image von Neuperlach nachdenkst, woran denkst Du? Wenn negativ – hättest Du Vorschläge, wie man dies ändern kann?

Neuperlach hatte immer eher das schlechte Image. Aber ich denke, dass gerade eine Stadt wie München einen Ort wie Neuperlach braucht. München ist sonst so glatt und sauber. Neuperlach bietet ein Kontrast­pro­gramm. Ich sehe kein negatives oder positives Image hier, das ist mir eigentlich zu „schub­la­den­be­haftet“. Ich habe viel mit Menschen sprechen dürfen, die hier schon lange leben. Viele haben sich nicht sofort getraut zu sagen, dass sie aus Neuperlach kommen. Ich bin in Unter­ha­ching aufge­wachsen. Wenn wir damals etwas „Stadt“ haben wollten, sind wir tatsächlich meist mit dem Bus über Ottobrunn nach Neuperlach. Neuperlach war für uns junge Menschen wichtig, wir konnten im Pep einkaufen gehen und dieses Stadt­gefühl haben. Daher verstehe ich nicht, dass es diese Unsicher­heiten gibt.

Es gab in den 90ern mal einen Fall, der deutsch­landweit in den Medien war. Ein Jugend­licher namens Mehmed wurde abgeschoben in die Türkei. Mein Gefühl ist, dass Neuperlach ab dem Zeitpunkt ein wenig diesen negativen Image­stempel bekommen hat. Aber Neuperlach hat so viele schöne Seiten. Es ist sehr grün. Man muss in der heutigen Zeit, wenn man überall an die Grenzen des Wachstums kommt, weniger an Konsumorte denken, sondern eher an Mikro­re­fugien. Und das kann ich mir sehr gut in Neuperlach vorstellen, da Neuperlach sehr grün ist. Ich finde, dass das Image von Neuperlach besser wird. Neuperlach ist im Wandel.

5. Wenn Du Neuperlach in drei Worten beschreiben müsstest, welche wären es?

Bunt, hoch und gleich­zeitig so grün.

6. Was ist dein Lieblingsort in Neuperlach?

Ostpark! Hier finde ich es so wunder­schön im Sommer. Dann denke ich an den Hirsch­garten, Grill­wiesen, Fahrrad­fahrer, Basket­ball­platz, alle treffen sich dort. Für Fahrrad­fahrer ist Neuperlach eh perfekt, man kann schöne Strecken fahren.

5. Wenn Du Neuperlach in drei Worten beschreiben müsstest, welche wären es?

Bunt, hoch und gleich­zeitig so grün.

6. Was ist dein Lieblingsort in Neuperlach?

Ostpark! Hier finde ich es so wunder­schön im Sommer. Dann denke ich an den Hirsch­garten, Grill­wiesen, Fahrrad­fahrer, Basket­ball­platz, alle treffen sich dort. Für Fahrrad­fahrer ist Neuperlach eh perfekt, man kann schöne Strecken fahren.

7. Wenn Du an ein Neuperlach im Jahr 2035 denkst, wie stellst Du Dir den Stadtteil vor?

Weniger Konsumorte! Und ich würde mir wünschen, dass die Leute nicht mehr so auf dem Zahnfleisch kriechen müssen. Dass man mehr Zeit für persön­liche Inter­essen hat und nicht nur arbeitet, um die existen­ti­ellen Nöte zu decken. Das bekomme ich hier massiv mit, dieses Hamsterrad. Und es ist besonders schwierig für junge Menschen in München überhaupt zu existieren. Hohe Mieten etc. gilt natürlich primär für die gesamte Stadt München, aber auch Neuperlach ist ein Teil von München. Ich kann mir bspw. ein Konstrukt vorstellen wie volle Bezahlung und eine vier Tage Woche.

Die Fotos hat übrigens der talen­tierte Fotograf Florian Paulus gemacht.
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